Wenn wir von Wahrnehmung sprechen, dann glauben viele, es ginge darum, richtig zu fühlen oder „auf das Herz zu hören“. Doch das, was wir Menschen als Wahrnehmung bezeichnen, ist in Wahrheit viel tiefer – und zugleich viel einfacher.
Heute möchte ich eine Botschaft aus dem Goldenen Buch mit euch teilen – übermittelt von Kuthumi, einem Lehrer der Geistigen Welt, dessen Worte oft auf das Wesentliche zurückführen.
Was ist Wahrnehmung wirklich?
Kuthumi beginnt klar und direkt:
„Die wichtigste Frage in Bezug auf die Wahrnehmung ist, was du Mensch in deiner Daseinsform als inkarnierte Seele für dich als wahr annimmst.“
In Wahrheit ist Wahrnehmung nichts anderes als das Bewusstwerden eines äußeren Impulses, eines Informationsangebots, das in Resonanz mit unserem inneren System tritt – mit unseren Mustern, Prägungen und Erfahrungen, die wir in dieses Leben mitgebracht haben.
Das heißt: Wahrnehmung ist kein aktiver Akt, sondern ein Zulassen.
Ein Einlassen auf den ersten Impuls, bevor unser Verstand, unser Herz oder unser Bauch beginnen, zu interpretieren.
Die Falle des „Bauchgefühls“
Wie oft hören wir: „Vertraue deinem Bauchgefühl“ oder „Hör auf dein Herz“.
Doch Kuthumi weist darauf hin, dass genau das eine Falle sein kann.
Denn sobald wir beginnen, einen Impuls zu bewerten oder zu analysieren, verlassen wir den Raum der reinen Wahrnehmung.
Wir treten ein in das Feld der Interpretation – und dort erschaffen wir bereits unsere eigene, oft verzerrte Wahrheit.
Das Bauchgefühl, das Herzgefühl, die rationale Analyse – all das sind Werkzeuge, aber keine Quelle der Wahrheit. Sie können unterstützen, aber auch überlagern.
Der erste Impuls jedoch – jener flüchtige Moment der Resonanz – ist rein.
Er ist ungeprägt, unbewertet und authentisch.
Der erste Impuls – die Sprache der Seele
Kuthumi nennt ihn den „ersten Eindruck“, den Moment der Resonanz, der entsteht, wenn wir mit einer Information, einer Situation oder einem Menschen in Berührung kommen.
Dieser erste Impuls ist die wahre Wahrnehmung.
Er geschieht spontan, bevor unser innerer Kritiker, unsere Logik oder unsere Emotionen eingreifen.
Vielleicht kennst du diesen Moment:
Du begegnest einem Menschen und spürst in der ersten Sekunde, ob dir dieser Mensch guttut oder nicht – ganz ohne Begründung.
Oder du betrittst einen Raum und weißt, ob du dich wohlfühlen wirst, noch bevor du dich hingesetzt hast.
Das ist Wahrnehmung.
Nicht das, was du später denkst oder fühlst – sondern das, was du im ersten Augenblick unmittelbar weißt.
Der Aufwand des Denkens
Kuthumi sagt es liebevoll, aber deutlich:
„Welch ein allzu menschlicher Aufwand, nur um der individuellen Wertung zu genügen.“
Wie sehr wir Menschen uns abmühen, unsere Wahrnehmung zu rechtfertigen, sie zu verstehen, zu ordnen, zu erklären.
Doch all das ist gar nicht nötig.
Wahrnehmung ist einfach.
Sie braucht keine Methode, keine Übung, kein Ritual.
Sie geschieht in uns – wenn wir aufhören, sie festhalten zu wollen.
Frei von Bewertung
Das bedeutet nicht, dass wir unsere Gefühle oder Gedanken ausschalten sollen.
Aber es heißt, dass wir lernen dürfen, sie zu beobachten, statt sie zu sein.
Die reine Wahrnehmung geschieht vor der Bewertung.
Sie ist wie der klare Spiegel, bevor das Wasser Wellen schlägt.
Wenn du beginnst, diesem ersten Eindruck zu vertrauen, entsteht eine neue Klarheit.
Du wirst ruhiger, klarer, präsenter.
Und du erkennst:
Es war schon immer da – dieses Wissen, diese Resonanz, diese Wahrheit.
Der Weg zurück zur Einfachheit
Vielleicht ist das die schönste Botschaft dieser Lesung:
Wahrnehmung ist kein spirituelles Kunststück.
Sie ist unsere Natur.
Wir müssen nichts „tun“, um sie zu aktivieren – wir müssen nur aufhören, sie zu überdecken.
Das geschieht, wenn wir beginnen, den ersten Impuls zu achten.
Der erste Impuls ist wie die Stimme deiner Seele, bevor der Verstand das Mikrofon übernimmt.
Wenn du lernst, ihr wieder zuzuhören, öffnet sich eine neue Welt – klar, echt, wahrhaftig.
Fazit: Wahrnehmung ist der Schlüssel zur Wahrheit
Kuthumi fasst es am Ende schlicht zusammen:
„Es geht immer nur um den ersten Eindruck.
Jener erste Eindruck ist die wahre Antwort der Wahrnehmung – ungeprägt von Wertung und Bewertung.“
Diese Worte sind nicht nur eine Erinnerung, sondern eine Einladung:
Zurückzukehren zu dem, was in uns schon immer wahr war.
Wenn wir wieder lernen, diesem ersten Impuls zu vertrauen, erkennen wir, dass Wahrnehmung keine Fähigkeit ist, die wir entwickeln müssen, sondern ein Geschenk, das wir wieder öffnen dürfen.
Möge dein erster Impuls heute klar, ruhig und wahr sein.
Denn er ist die Stimme deiner Seele – und sie lügt nie. ✨





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